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Unterrichtsprojekt Märchen Klasse 5a

Im Rahmen der Unterrichtseinheit "Märchen", die die Klasse 5a im Januar durchführte, wurde nicht nur Hintergrundwissen über die Entstehung von Märchen erworben. Es wurden typische Märchen-Merkmale erarbeitet, interessante Märchen-Rätsel gelöst und - natürlich! - viele Märchen im Unterricht gelesen. Den Abschluss bildete die Klassenarbeit "Verfasse ein eigenes Märchen!". Entstanden sind viele spannende und fantasievolle Märchen, von denen wir hier drei vorstellen möchten, denn es wäre schade, wenn sie in der Schublade verstauben würden:

 

Die Bauerntochter und ihre treuen drei Tiere (Autorin: Iliana Gazis)

Es war einmal eine arme Bauerntochter. Sie sollte sich mit dem Jungen aus der Nachbarschaft vermählen. Aber sie wollte keinen fremden Jungen als Mann. Also ging sie hinaus in die große weite Welt.

Eines Tages traf sie einen alten Mann. Sie fragte ihn:"Alter Mann, weißt du, wo der Weg dort hinten hinführt?" Der alte Mann aber war stumm und antwortete nicht. Also ging sie den schmalen Weg entlang und als sie bemerkte, dass sie nicht mehr auf dem Weg war, sondern sich in einem tiefen Wald verirrt hatte, fing sie an zu weinen. Plötzlich kamen von allen Seiten Tiere: Vögel, Kröten, Wildschweine, Igel, Käfer, Hirsche und Rehe. Alle bemitleideten die schöne Bauerntochter. Dann kamen drei Tiere hervor und sagten:"Wir wollen dir helfen. Es gibt nicht weit von hier eine Höhle, in der lebt ein Riese, er bewacht einen goldenen Schlüssel. Mit dem Schlüssel kannst du den Prinzen befreien und seine Frau werden." Die Bauerntochter sagte:"Hirsch, Adler und Igel, wie wollt ihr mir helfen?" Die Tiere antworteten:" Rufe uns und wir sind da!" Und die drei Tiere waren wieder weg.

Sie ging drei Tage durch den Wald, bis sie an eine gewaltige Höhle kam. Sie ging hinein und sah den Riesen, versteckte sich hinter einem Felsen und sah zu, wie der Riese ein Lamm verspeiste. "Ach, wenn die Tiere jetzt hier wären, könnte der Hirsch den Riesen ablenken, der Igel könnte sich schnell unter den Riesen setzen, wenn er sich setzt, dann würde er hoch gegen die Decke fahren und dann wäre er besiegt. Dann könnte der Adler mir den goldenen Schlüssel holen, und danach könnte ich den Prinzen befreien." Als die Bauerntochter das sagte, kamen die drei Tiere und befolgten ihren Plan. Der Hirsch lenkte den Riesen ab, der Igel setzte sich unter den Riesen, er fuhr hoch gegen die Decke der Höhle und war besiegt. Der Adler brachte ihr den goldenen Schlüssel und sie fing an, den Prinzen zu suchen. Sie ging tiefer in die Höhle hinein und fand den Prinzen schließlich hinter 16 Felsen. Dann befreite sie den Prinzen aus seinem Käfig.

Nach ein paar Tagen kamen sie im Königreich an, feierten die Hochzeit und lebten glücklich miteinander. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

 

Das Geheimnis der Welt (Autorin: Naima Gompper)

Es war einmal ein kleiner Elfenjunge, der hieß Mino. Er lebte in der Elfenstadt und wünschte sich nichts mehr als einmal aus ihr herauszukommen. Doch noch nie, außer einem Mal, hatte es jemand geschafft, aus der Elfenstadt heraus in die Menschenwelt zu gelangen. Nur Minos Urgroßvater hatte es einmal geschafft. Doch er war schon lange tot. Das Einzige, was Mino noch von ihm hatte, war ein vergilbtes, gelbes Papier und ein goldener Schlüssel. Er wusste lange Zeit nicht, was er damit anstellen sollte. Doch als er 12 Jahre alt war, rollte er das Papier zum ersten Mal auf. Darauf standen sieben Wörter: Wald, Eichen, Riesenstein, Höhle, Riesen, Türen und Buch. Da wurde ihm klar, dass dieser Zettel und der goldene Schlüssel etwas mit dem Geheimnis der Welt zu tun hatten. Am Abend, als er wieder ins Bett ging und seine Mutter ihm Gutenacht sagte, flüsterte er:"Mama, ich werde morgen in den Wald gehen und das Geheimnis der Welt suchen." Die Mutter antwortete:"Ich werde es dich machen lassen, wenn du mir versprichst, auf dich aufzupassen. Außerdem werde ich zu der Zauberelfe gehen und dir drei Wunschzaubersprüche holen." Sie gab ihm noch einen Gutenachtkuss und verließ dann das Zimmer.

Am nächsten Morgen ging die Mutter zur Zauberelfe und besorgte die Zaubersprüche. Mino packte derweil seine Sachen. Als er alles beisammen hatte, sagte er zu seiner Mutter:"Ich werde das Geheimnis lüften", gab ihr noch einen Kuss, drückte sie ganz fest an sich und ging.

Er schlenderte einen Waldweg entlang. Plötzlich sah er zwei Eichen und folgte dem Weg, an dem sie standen. Bald darauf sah er auch den Riesenstein. Er kletterte hinauf und zog ein Fernrohr aus seiner Tasche. Er guckte herum und entdeckte einen zugewachsenen Höhleneingang. Er eilte darauf zu und bald schon stand er in der Höhle. Er folgte einem schmalen Gang. Plötzlich tauchte eine Weggabelung vor ihm auf. Er wählte den rechten Weg. Bald tauchte eine weitere Weggabelung vor ihm auf, nun wählte er den linken Weg. Nach einer Weile stand er vor einem Raum und mitten darin stand ein Riese. Er huschte hinter einen Vorsprung, doch der Riese hatte ihn gesehen. Er lief los und Mino huschte zwischen seinen Beinen hindurch. Doch der Riese drehte sich um und lief ihm weiter hinterher. Nach einer halben Stunde war Mino völlig fertig. Nun wollte und musste er einen Wunschzauberspruch verwenden. Er rief so laut er nur konnte:"Munkel, Munkel, klitzeklein, lass den Riesen werden Stein!" Augenblicklich erstarrte der Riese und wurde zu Stein. Da erblickte Mino vor sich drei vergitterte Türen. Auf dem Boden stand eingeritzt:"Öffne das richtige Gitter und auch die Tür. Tust du es nicht, sollst du sterben." Mino holte den goldenen Schlüssel aus seiner Tasche und sagte:"Munkel, Munkel, bunte Schüssel, zeig mir die richtige Türe, Schlüssel!" Der Schlüssel flog ihm aus der Hand und berührte das mittlere Gitter. Da ging es hoch. Mino nahm den Schlüssel wieder in die Hand und schloss die Tür auf. Vor ihm lag ein kleiner Raum. Mino sah einen wunderschön geschnitzten Holzsockel. Darauf lag eine Schriftrolle und darüber war eine Glasglocke gestülpt. Er nahm die Glasglocke, stellte sie beiseite und nahm die Schriftrolle in die Hand. Er rollte sie auf und las, was darauf geschrieben war. Dort stand, man solle den folgenden Spruch laut lesen und dann wäre man in der Menschenwelt. Wolle man wieder zurück, solle man den Gegenspruch laut lesen. Mino las die Sprüche, aber nur für sich. "Munkel, Munkel, großes Feld, ich will in die Menschenwelt. Munkel, Munkel, kleine Mück, ich will jetzt nach Haus zurück."

Er steckte díe Schriftrolle ein, schloss die Tür, zog das Gitter herunter und rannte los. Er rannte den ganzen Weg zurück.

Als er die Elfenstadt sah, beschleunigte er noch ein bisschen. Als er ankam, rannte er nach Hause und fiel seiner Mutter in die Arme. Sie waren überglücklich, und die Mutter war stolz darauf, dass Mino das Geheimnis der Welt gelüftet hatte. Der Elfenbürgermeister ließ eine Riesensteintafel auf dem Dorfplatz errichten, auf der beide Zaubersprüche standen. Alle führten ein glückliches, freies Leben. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

 

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