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Theaterwoche der Klasse 3c

In der Woche vom 9.12. bis zum 13.12.13 hatte die Klasse 3c eine Theaterprojektwoche bei Frau Bartholomäus.

Im Deutschunterricht hatten die Kinder das Gedicht "Ladislaus und Annabella" von James Krüss (1926) behandelt und gemeinsam auswendig gelernt. So bot es sich also an, dieses in der Theaterwoche auf der Bühne umzusetzen. Gemeinsam mit den Kindern entwickelte Frau Bartholomäus ein Stück um die Geschichte vom Bären Ladislaus und der Puppe Annabella.

In der Weihnachtszeit herrscht im Warenhaus Hochbetrieb. Jede Menge Spielsachen werden gekauft, um sie anschließend zu verschenken. Nur Ladislaus und Annabella sind die einzigen beiden Spielzeuge, die zu Heiligabend nicht verkauft sind. In den Häusern rings um das Warenhaus wird Weihnachten gefeiert, nur die Beiden sind so ein betrübliches Jammerbild, dass selbst der Mann von der Wach- und Schließgesellschaft es nicht übers Herz bringt das Licht im Warenhaus zu löschen. Doch plötzlich klingelt das Telefon! Der Weihnachtsmann höchstpersönlich ist am Apparat und benötigt einen Bären, eine Puppenstube und eine Puppe. Schnell machen sich Ladislaus und Annabella zurecht. Wenig später bringt der Weihnachtsmann die Beiden, die ihr Glück kaum fassen können, in seinen Schlitten und fährt davon. Nun kann der Mann von der Wach- und Schließgesellschaft auch die letzte Lampe im Warenhaus löschen und Heiligabend ist gerettet.

Als Abschluss des gelungenen Theaterstückes sangen die Kinder der Klasse 3c noch das Weihnachtslied "Ein Schlitten fährt im Schnee".

Ein großes Dankeschön an Frau Bartholomäus für die tolle Woche.

M. Neubronner, Klassenlehrerin der 3c


 

Ladislaus und Annabella

von James Krüss (1926)

 

In der Ecke eines Fensters
unten rechts im Warenhaus,
sitzt die Puppe Annabella
mit dem Bären Ladislaus.


 

Annabella weint und jammert,
Ladislaus, der grunzt und schnauft:
Weihnachtsabend ist gekommen,
und die zwei sind nicht verkauft.

"Armer Bär!" seufzt Annabella.
"Arme Puppe" schluchzt der Bär.
Tränen kullern in die Ecke,
und das Herz ist beiden schwer.


 

In dem leeren Warenhaus
löscht man langsam Licht um Licht,
nur in diesem einen Fenster,
da verlöscht die Lampe nicht.

Voller Mitleid mit den beiden
läßt der brave alte Mann
von der Wach- und Schließgesellschaft
diese Lampe an.


 

Dann verläßt er Annabella
und den Bären, welcher klagt,
und mit sehr gepreßter Stimme
"Lebewohl" und "Servus" sagt.

In der menschenleeren Straße,
abendstill und schneeverhüllt,
sind die beiden in dem Fenster
ein betrüblich Jammerbild.

 


 

Traurig vor der großen Scheibe
fallen Flocken, leicht wie Flaum,
da ertönt im Puppenhause
laut das Puppentelefon.

"Hallo?" fragt der Bär verschlafen.
"Hier im Kaufhaus. Wer ruft an?"
Da vernimmt er eine Stimme,
und die brummt: "Der Weihnachtsmann!"


 

"Oh!" ruft Ladislaus erschrocken.
"Was darf's sein ich bitte sehr?"
"Eine schöne Puppenstube,
eine Puppe und ein Bär!"

"Das ist alles noch zu haben!"
ruft die Puppe Annabella.
"Kommen Sie zum Warenhause
unten rechts, doch bitte schnell!"


 

Das ist eine Überraschung!
Ladislaus kämmt schnell den Schopf
und die Puppe Annabella
flicht sich Schleifchen in den Zopf.

Und schon zehn Minuten später
kommt ein Schlitten, kommt ein Roß,
und ein Alter steigt vom Schlitten,
und ein Schlüssel knarrt im Schloß.


 

Ladislaus, der quiekt und jodelt,
Annabella lacht und singt,
als der Weihnachtsmann die beiden
in den Pferdeschlitten bringt.

Grad in diesem Augenblicke
kommt der brave alte Mann
von der Wach- und Schließgesellschaft
wieder zur Kontrolle an.


 

Höflich grüßt er die Gesellschaft,
springt zurück ins Warenhaus,
holt die schöne Puppenstube
und dann trägt er sie hinaus.

Leise sagt er zu der Puppe:
"Frohes Fest, mein kleines Kind!"
während eine kleine Träne
in den großen Schnurrbart rinnt.


 "Frohes Fest!" sagt Annabella.
"Frohes Fest!" sagt Ladislaus.
Dann wird's dunkel in dem Fenster
unten rechts im Warenhaus.

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