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Historie

1. Unsere Schulgeschichte
2. Die Kronprinzessin Cecilie
3. Unsere Bärengeschichte

 

1. Unsere Schulgeschichte

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Wilmersdorf eine wohlhabende Gemeinde im Kreise Teltow und erfreute sich bei den Berlinern steigender Beliebtheit. Die reichen Berliner bauten sich Landhäuser und Wochenendsitze in Wilmersdorf. Der Name Landhausstraße erinnert an diese Zeit. Schramms Bad am Wilmersdorfer See diente der Erholung. An Sommertagen kamen bis zu 2000 Gäste in diese 1. Badeanstalt bzw. in die Garten- und Tanzlokale. Der Bau moderner Verkehrsmittel - wovon der Grundstein am U-Bahnhof Hohenzollerndamm von 1909 zeugt - machte es möglich, dass immer mehr Berliner dauerhaft nach Wilmerdorf zogen. Neue Wohnhäuser wurden gebaut. Gleichzeitig mussten Schulen gebaut werden. Die Kinderzahl stieg, außerdem setzten sich neue Gedanken, z.B. auch Mädchen eine höhere Schulbildung zu ermöglichen, im Bildungswesen durch.

Da die I. Höhere Mädchenschule, die Viktoria-Luisen-Schule, schon wenige Jahre nach ihrer Gründung 1897 überfüllt war, beschloss der Gemeindevorstand die Einrichtung einer weiteren Mädchenschule (Lyzeum)zunächst im Gebäude der 5. Gemeindeschule in der Düsseldorfer Straße 13. Unter der Leitung von Herrn Dr. Triebel wurde diese Schule Ostern 1905 eröffnet und im November 1905 erhielt die Gemeinde die "Allerhöchste Genehmigung des Deutschen Kaisers, die Schule Cecilienschule, nach dem Namen der erlauchten Verlobten Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen", zu nennen. Ein Jahr später mussten mehrere Etagen des angrenzenden Privathauses in der Düsseldorfer Straße für die Cecilienschule angemietet und umgebaut werden. 1906 zog die Schule in den Neubau der 6. Gemeindeschule in die Pfalzburger Straße 23 um, bevor 1908 ein Schulneubau geplant wurde. Im Jahre 1909 kaufte die Gemeinde Deutsch-Wilmersdorf das Grundstück am Nikolsburger Platz. Im April wurde der Grundstein gelegt. Der Millionenbau, wie ihn die Wilmersdorfer stolz nannten, konnte beginnen. Das Gebäude wurde im Stil der Gründerzeit mit Elementen der deutschen Renaissance unter Leitung des Baurats Otto Herrnring errichtet.

      

Die Kosten des Schulbaus betrugen 932 000 Goldmark. Die Schule erhielt eine Sternwarte und auch schon eine Zentralheizung. Es gab eine gute Ausstattung an Räumen aller Art:

Verwaltung

  • Warteraum für Publikum, Vorzimmer, Zimmer des Direktors, Archiv, Sprechzimmer für die Eltern
  • Lehrerzimmer, Lehrerinnenzimmer, Konferenzzimmer und Vorraum

Unterrichtsräume

  • 28 Klassen für 30 bis 40 Kinder
  • Gesangsaal mit Noten- und Instrumentenraum
  • Physikklasse mit Vorbereitungsraum
  • Chemisches Laboratorium mit Dunkelkammer
  • Zeichensaal mit Atelier nebst Modellraum und Raum für Reißbretter

Sammlungsräume

  • Schülerbibliothek
  • Lehrerbibliothek mit Lesezimmer
  • Räume für Karten, physikalische, chemische und naturwissenschaftliche Sammlungen

Räume für besondere Zwecke

  • Aula mit Galerie
  • Turnhalle mit Galerie nebst Umkleide-, Wasch-, Sanitäts- und Geräteraum
  • Wandelhalle mit Trinkbrunnen
  • Raum für Fahrräder
  • Frühstücksraum

Dienstwohnungen

  • Wohnung für den Direktor bestehend aus 7 Zimmern mit allen erforderlichen Nebenräumen
  • Wohnung für den Schuldiener bestehend aus 2 Stuben, Kammer und Küche
  • Wohnung für den Heizer bestehend aus 3 Stuben, Kammer und Küche

Mit dem Beginn des Winterhalbjahres 1910 zog die Schule in den Neubau um. Die Kronprinzessin Cecilie weihte die II. Höhere Mädchenschule persönlich ein und schenkte der Schule eine wertvolle Bibel, die nach Kriegsende 1945 nicht mehr gefunden wurde.

Im Dezember 1914 besuchte die Kronprinzessin die Schule erneut und empfing 500 Pakete (Liebesgaben) für die Soldaten.

Im Februar 1915 fand die erste Reifeprüfung statt, die alle 17 Abiturientinnen bestanden. Da das Kollegium überwiegend aus Lehrerinnen bestand, konnte der Unterricht während des 1. Weltkrieges aufrecht erhalten werden. Ab November 1918 wurde das Gebäude für die Unterbringung von Truppen genutzt und der Unterricht fand in der Viktoria-Luise-Schule im Schichtbetrieb statt.

Am 10. Januar 1919 zog die Bürgerwehr in die Cecilienschule ein. Die Reichstagsabgeordneten Dr. Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg wurden am 15. Januar 1919 nach ihrer Festnahme zum Verhör in das Amtszimmer der Schule gebracht, bevor man sie in der Nacht zum 16. Januar 1919 auf dem Weg in das Gefängnis ermordete.

Im Februar 1919 kehrten die Schülerinnen in ihr Gebäude zurück.

 

Am 12. April 1929 feierte man das 25jährige Bestehen der Cecilienschule. Es gab Festvorführungen und Erfrischungen. Im Erdgeschoss standen den Gästen eine amerikanische Bar, eine holländische Kakaostube und ein Stand mit Südfrüchten und Eskimoeis zur Verfügung. Im Obergeschoss gab es einen Mitropa-Speisewagen, eine italienische Schenke, eine russische Teestube sowie eine Delikatessenstube.

1933 war etwa jede zweite der über 600 Schülerinnen jüdischer Herkunft. Der Direktor versuchte sie so lange wie möglich an der Lehranstalt zu halten.

1937 ging das Lyzeum in eine Oberschule für Mädchen, sprachlicher Form über. Da im August 1939 in der Schule von der Militärbehörde ein Reservelazarett eingerichtet wurde, fand der Unterricht zunächst im Bismarck-Gymnasium statt, ein Jahr später wurden die Klassen im Hitler-Jugendheim, in der Hohenzollernkirche, in der Fackelmannschen Privatschule, im Gauhaus der NSDAP und in den Wohnungen der Eltern unterrichtet.

   

Im August 1943 schlossen alle Berliner Schulen und auf Elternversammlungen wurde für die Kinderlandverschickung geworben.

Acht Lehrerinnen fuhren zu diesem Zeitpunkt mit 76 Schülerinnen nach Policka (Böhmen).

Da das Schulgebäude am Nikolsburger Platz den Krieg fast unbeschädigt überstanden hatte, konnte auf Befehl der sowjetischen Besatzungsmacht der Schulbetrieb im August 1945 wieder aufgenommen werden. Im Gebäude wurden zunächst drei Schulen - die 2., die 10. und die 13. Volks- bzw. Grundschule - untergebracht. Im Vormittags- und Nachmittagsbetrieb wurden ca. 900 Kinder unterrichtet. Die Schulspeisung der Alliierten linderte die größte Not, aber im Winterhalbjahr fehlten viele Kinder, da sie weder Schuhe noch Mäntel besaßen. Auch führten Heizungs- und Beleuchtungsprobleme zu häufigem Unterrichtsausfall.

Viele Jahre diente die Aula der Schule als Kulturstätte Wilmersdorfs, in der Versammlungen und Veranstaltungen vieler Künstler, Parteien und Organisationen stattfanden. Ab 1953 gab es ein Schulkino in der Aula.

       

Während die 13. Grundschule aufgelöst wurde, nutzten die 2. (Johann-Peter-Hebel-Schule) und die 10. Grundschule das Gebäude bis 1991 gemeinsam.

Die 10. Grundschule erhielt am 22. November 1962 den Namen Cäcilien-Grundschule. Das Kollegium wählte den Namen, da die Aula immer schon "Cäciliensaal" hieß, namhafte Chorleiter in der Schule unterrichteten und kirchliche Chormusik besonders gepflegt wurde - die Schule also musisch ausgeprägt war.

1985 erweiterte die Schule als erste Grundschule in Wilmersdorf ihr Fremdsprachenangebot durch die Einführung eines Französischkurses.

Im Frühjahr 1987 wurde nach einer umfassenden Sanierung des Gebäudes das 75jährige Bestehen der Schule gefeiert. "Der Millionenbau erstrahlt wieder in alter Schönheit", verkündete der Schulleiter Herr Rektor Hanschke.

 

4,5 Meter umfangreiche Informationen über die Cecilienschule sind im Landesarchiv Berlin zu finden. Die Chronik, diverse Akten, Zeugnisse, Protokolle und Schulberichte sind dort archiviert.

Landesarchiv Berlin, 13403 Berlin, Eichborndamm 115 - 121

http://www.landesarchiv-berlin.de

 

Bis heute zeigt unser Schulgebäude zum Nikolsburger Platz seine originale, nahezu symmetrische Fassade mit den zwei Eingangstüren, den großen Aulafenstern, den Schmuckreliefs in rotem Sandstein und dem Uhrentürmchen zwischen den Treppengiebeln. Auch im Inneren besteht die Großzügigkeit des Baus weiter. Dazu gehören die breiten Treppenhäuser, der "Rondell" genannte Lichthof mit dem Brunnen, die große Aula und die Fachräume. Auch der an der nördlichen Außenwand befindliche Otterbrunnen von Albert Wille (1910) existiert noch und sprudelt wieder.

Zum 1. August 2003 wurden die Hanns-Fechner-Grundschule und die Cäcilien-Grundschule am Nikolsburger Platz zusammen gelegt und die erste Ganztagsschule Wilmersdorfs wurde gegründet. Viel Planungsarbeit, zahlreiche Konferenzen und Sitzungen waren nötig, bis der gemeinsame Start stattfinden konnten. Noch einmal wurde viel Geld investiert - Mittel aus dem Investitionsprogramm der Bundesregierung "Zukunft, Bildung und Betreuung" - um den alten Millionenbau erneut zum Strahlen zu bringen und die Voraussetzungen für den Ganztagsbetrieb zu schaffen. Aus ehemaligen Klassenräumen entstanden eine großzügige Ausgabeküche, attraktive Speiseräume sowie schöne Spiel- und Freizeiträume. Aus der früheren Heizerwohnung wurde ein gemütlicher Ruhe- und Träumebereich. Das alte Sprachlabor wurde entfernt und eine herrliche Schülerbücherei entstand. Computerräume wurden eingerichtet und die ehemalige Direktorenwohnung dient als Sekretariat und Rektorat.

Die Ganztagsgrundschule startete am 29.08.2003. Für die Kinder der ersten Klassen begann der gebundene Ganztagsbetrieb. Dieser Neubeginn wurde mit einem Bärenfest gefeiert. Es gab ein Bühnenprogramm in der Aula, buntes Markttreiben auf dem Nikolsburger Platz, sportliche Attraktionen und Spiele auf dem Hof, eine Bärenausstellung sowie eine Cafeteria im Gebäude.


In Anwesenheit von Herrn Klaus Böger, Senator für Bildung, Schule und Sport, wünschte Herr Reinhard Naumann, Bezirksstadtrat für Jugend, Familie, Schule und Sport der neuen Ganztagsschule, "die nicht nur ein Ort der Wissensvermittlung, sondern auch eine Stätte des Lebens sein soll", viel Glück und Erfolg. Neben vielen weiteren Gästen war auch das CidS!-Team (Computer in die Schulen) anwesend, das für eine umfassende IT-Ausstattung der Schule gesorgt hatte. Der Start der Ganztagsgrundschule fand große Beachtung und vielfältige Unterstützung:

Am 28. Oktober 2003 besichtigten der Bundespräsident Johannes Rau und Frau Rau anlässlich eines Besuchs des Bezirkes Charlottenburg-Wilmersdorf die neue Ganztagsgrundschule. Sie wurden am Brunnen herzlich empfangen. Nach der Eintragung in das Gästebuch, einem Rundgang und einem Interview für die Schülerzeitung stärkte sich der Bundespräsident mit Schokokeksen im Speiseraum. Zum Abschied überreichten die Schüler/innen Popcorn in einer großen Schultüte.


Am 15. Dezember 2003 stattete die Bundesministerin für Bildung und Forschung Frau Edelgard Bulmahn gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister Herrn Klaus Wowereit und dem Senator für Bildung, Jugend und Sport Herrn Klaus Böger der Schule einen Besuch ab. Auch sie wurden im Lichthof von einer Tanzgruppe empfangen und tanzten schließlich gemeinsam mit den Schülern um den Brunnen. Die Bücherei und der Ruhe- bzw. Träumebereich fanden besonderes Interesse bevor die Gäste gemeinsam mit den Kindern das Mittagessen - Milchreis - einnahmen.


Nach einer gewissen Zeit des Zusammenwachsens der Cäcilien-Grundschule und der Hanns-Fechner-Grundschule kamen die Mitarbeiter, Eltern und Schüler der Aufforderung nach, einen neuen "gemeinsamen" Namen für die Ganztagsschule zu finden. In diesem Zusammenhang erhielten alte Unterlagen Bedeutung, aus denen hervorging, dass beide Schulen den gleichen Ursprung besaßen und Verbindungen zwischen den Schulen existierten. Weiterhin schärften die Renovierung, die Umgestaltung und die veränderte Nutzung des Gebäudes den Blick für seine Geschichte. Schüler, Eltern und Mitarbeiter begannen zu verstehen, dass das fast 100 Jahre alte Schulgebäude deutsche Geschichte dokumentiert, die verbunden ist mit der Entwicklung des Bezirks und der Stadt. Wegen der Schulgeschichte, der Zusammenlegung der 1. und 10. Grundschule und der besonderen Anbindung im Bezirk wurde beschlossen, dass die Ganztagsgrundschule am Nikolsburger Platz wieder den Namen Cecilien-Schule erhalten soll. Die Kronprinzessin gehört - historisch betrachtet - in das Umfeld der Schule, es sind Dokumente vorhanden, die die Verbindung der Prinzessin zur Schule belegen und somit auch für Grundschüler veranschaulichen. Genau genommen ist die Umbenennung also eine Rückbenennung.

Zunächst startete die Ganztagsgrundschule 2003 nur mit den Schülern und Schülerinnen der Vorklassen und der ersten Klassen. Für die Kinder der Klassen 2 bis 6 war die Schule - entsprechend dem Elternwunsch - eine verlässliche Halbtagsschule. In jedem Schuljahr wuchs die Ganztagsschule um eine Klassenstufe. Seit dem Schuljahr 2008 / 2009 besuchen alle Schüler/innen der Klassenstufen 1 bis 6 ganztägig die Cecilien-Schule. An 4 von 5 Wochentagen sind sie verpflichtend von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr anwesend. Ihr Schultag ist rhythmisiert, d.h. zusätzlich zu den Unterrichtsstunden gibt es Mittagessen, eine ausgiebige Mittagspause, besondere Schülerarbeitszeiten, soziale Lernstunden, Blockfreizeiten mit den Erzieherinnen und Erziehern, individuelle Förderung und vielfältige, interessante, unterrichtsergänzende Angebote.

 

 

2. Die Kronprinzessin Cecilie

Cecilie wurde am 20. September 1886 in Schwerin als drittes Kind des Großherzogs Friedrich Franz III. und der russischen Großfürstin Anastasia Michailowna geboren. Im Schweriner Schloss, in Ludwigslust und im Jagdschloss Gelbensande verlebte sie eine weitgehend unbeschwerte Kindheit.

Als Cecilie 7 Jahre alt war, lernte sie reiten. Sie besaß ein Pony, das sie Schneeflocke nannte, weil die Mähne und der Schweif schneeweiß waren. Auf einer Wiese vor dem Schweriner See wurde sie einmal von Schneeflocke abgeworfen. Besonders gern unternahm Cecilie Kutschfahrten. Dabei lenkte sie auch allein die Pferde. Eines Tages nahm sie eine Kurve zu eng, die Kutsche neigte sich und ihre Erzieherin rollte aus dem Wagen. Ein anderes Mal lenkte sie die Kutsche an einen Pfahl und die beiden Fahrgäste, Madam Popoff, eine ältere, dicke russische Dame, und Cecilies Freundin flogen im hohen Bogen aus der Kutsche. Mit ihren Freundinnen spielte Cecilie im Schloss. Sie versteckten sich in den Gängen und erzählten sich Spukgeschichten in den Kellerräumen.

Im Sommer hielt sich die Familie bevorzugt im Jagdschloss Gelbensande auf.

www.jagdschloss-gelbensande.de

Hier wuchsen Cecilie und ihre Geschwister Alexandrine und Friedrich Franz IV. unter der Aufsicht der Mutter auf. Hauptsächlich als ganz privates Familiendomizil gedacht bot die Waldlandschaft mit dem besonderen Klima dem lungenkranken Großherzog erträgliche Lebensumstände in seinem Land Mecklenburg.

         
         
         

 

Cecilies Erziehung war streng. Ihre Mutter legte großen Wert auf eine gute Ausbildung. Sie wählte die Erzieher und Lehrer für ihre Kinder aus und legte Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis von Schulstunden und Aufenthalten in der Natur. Sie reiste mit Cecilie in viele Länder Europas. Cecilie lernte Englisch, Französisch und Russisch. Sie erhielt auch Hausunterricht in Zeichnen und Malen. Besonders interessierte Cecilie die klassische Musik. Sie durfte aber nur einmal pro Woche in die Oper gehen. Während eines dreiwöchigen Besuchs in Dresden durfte sie also nur drei Opern hören, weil sie nicht verwöhnt werden sollte.

Am 4. September 1904 fand im Jagdschloß Gelbensande die Verlobung der Prinzessin Cecilie von Mecklenburg-Schwerin mit dem Kronprinzen Wilhelm von Preußen statt.

 

1905 Vermählung

Am 6. Juni 1905 heiratete Cecilie im Berliner Dom den Kronprinzen Wilhelm von Preußen. 

Sie kam mit einem Sonderzug am Lehrter Bahnhof, dem heutigen Hauptbahnhof, an. Der Bahnsteig war dafür mit dunkelroten Rosen ausgelegt, die Halle und die Straßen waren mit Blumen und Girlanden geschmückt und unzählige Menschen jubelten ihr zu, als die Brautkutsche zum Berliner Schloss fuhr.

 

1908 Kronprinzessin Cecilie

Die Kronprinzessin war sehr beliebt. In der damaligen Presse betonte man ihre natürliche Schönheit und ihr modisch elegantes Auftreten. Frauen bewunderten ihre schicken Kleider, ihre Hüte und ihre Frisur. Die intelligente Thronfolgerin beschränkte ihre Machtstellung aber nicht auf gutes Aussehen, sondern war sozial sehr engagiert. Cecilie begegnete den Menschen mit Achtung und Respekt. Sie setzte sich für die Bildung der Mädchen und Frauen ein. Deshalb wurden etliche Straßen, Plätze und Schulen nach ihr benannt. 

1910 weihte die Kronprinzessin unsere Schule ein. Sie gab der Schule ihren Namen und schenkte den Schülerinnen eine wertvolle Bibel. Zu dieser Zeit wurde die Gleichstellung von Knaben- und Mädchenschulen gesetzlich geregelt. An der Cecilienschule unterrichteten nur Lehrerinnen. Eine Lehrerin, die zuvor am Hof tätig gewesen war, brachte den Mädchen den Hofknicks bei. Wenn die Kronprinzessin die Schule besuchte, standen die Schülerinnen Spalier und begrüßten sie mit einem Knicks.

Im Sommer lebten Kronprinz Wilhelm und Cecilie im Marmorpalais bzw. später im Cecilienhof in Potsdam, im Winter im Kronprinzenpalais in Berlin.

 

1914 Kronprinzenpaar mit Kindern

Die gute Erziehung ihrer Kinder war Cecilie wichtig. Sie suchte selbst die deutschen Hauslehrer/innen aus, weil sie es altmodisch fand, die damals üblichen englischen Kindermädchen zu beschäftigen.

1915 wurde ihre Tochter Alexandrine geboren. Alexandrine war behindert. Sie litt an dem Down Syndrom. Trotzdem zeigte sich Cecilie mit ihr in der Öffentlichkeit, was zu dieser Zeit nicht üblich war. Cecilie ließ sich mit Alexandrine fotografieren. Auch Postkarten mit Alexandrines Foto gab es.

Kronprinz Wilhelm und Cecilie hatten 6 Kinder - 4 Jungen und 2 Mädchen. 

Wilhelm                  (1906 - 1940)
Louis Ferdinand (1907 - 1994)
Hubertus (1909 - 1950) 
Friedrich  (1911 - 1966) 
Alexandrine  (1915 - 1980) 
Cecilie  (1917 - 1975) 

Während des Ersten Weltkrieges arbeitete die Kronprinzessin für karitative Zwecke. So hatte sie die Verantwortung für Militärkrankenhäuser und betreute verwundete Soldaten. Sie unterstützte bedürftige Menschen und richtete eine Nähstube ein, wo Offiziersfrauen Verbandszeug herstellten.

Der Erste Weltkrieg wurde verloren. Der Kaiser verzichtete auf den Thron und die Krone und trat zurück. Die Monarchie war beendet und Cecilie, die einmal deutsche Kaiserin werden sollte, lebte zurückgezogen in Potsdam. Während ihr Mann, der Kronprinz Wilhelm, in die Niederlande floh, blieb Cecilie mit den Kindern in Deutschland. Ihre Söhne Wilhelm und Louis besuchten in Potsdam das Gymnasium.

Bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten setzte sich Cecilie weiterhin engagiert für soziale, wohltätige Zwecke ein. Cecilie war keine Sympathisantin des Nationalsozialismus. Sie durchschaute bald deren Taktik und während ihr Ehemann Wilhelm dem Führer Glückwünsche zum Geburtstag schickte, lehnte Cecilie die Nationalsozialisten entschieden ab.

1939 zog sich Cecilie nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges zunächst auf ihr Gut in Schlesien zurück.

1940 starb ihr ältester Sohn als Soldat bei den Kämpfen in Frankreich.

1945 verließ Cecilie das Schloss Cecilienhof und floh mit zwei Koffern und einer Tasche nach Westen, nach Bad Kissingen. Sie lebte dort unter ärmlichen und beengten Verhältnissen, bis sie 1952 ein eigenes Haus in Stuttgart bezog.

Am 6. Mai 1954 starb Cecilie in Bad Kissingen im Alter von 67 Jahren an einem Schlaganfall.

 

 

3. Unsere Bärengeschichte

Anlässlich der Bildung der Ganztagsgrundschule wünschten sich Schüler/innen und Mitarbeiter/innen ein Maskottchen für ihre "neue" Schule. Da zu diesem Zeitpunkt viele herrlich gestaltete Buddybären das Berliner Stadtbild verschönerten, fiel die Wahl nicht schwer. Auch wir wollten einen Buddybären und suchten per Zeitungsaufruf nach einem Sponsor. Dieser war schnell gefunden - die Wohnungsbaugesellschaft Gesobau spendete nicht nur den Bären, sie stiftete auch Preise für den Schulwettbewerb, stellte uns ebenfalls die Farben zur Verfügung und sorgte für die Lackierung des Bären.

  Alle Schüler/innen brachten ihre Vorstellungen, wie der zunächst weiße Bär bemalt werden sollte, zu Papier. Die 500 Entwürfe wurden im Schulgebäude ausgestellt und eine Jury, bestehend aus Eltern, Mitarbeitern der DeGeWo und Lehrern hatten die schwere Aufgabe, die 3 besten auszuwählen. Gewinner waren 2 Mädchen aus einer 3. Klasse. Nach ihren Vorstellungen wurde der Bär gestaltet. Außerdem spendierte die Wohnungsbaugesellschaft der Klasse einen Ausflug nach Ribbeck und auf den dortigen Kinderbauernhof.

Wie die berühmten 142 "UNITED BUDDY BEARS", die von verschiedenen Künstlern gestaltet wurden und die die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen repräsentieren, steht auch unser Bär für ein friedliches Miteinander. Freundschaft, Frieden, Toleranz und Völkerverständigung symbolisieren die berühmten Buddy Bären, wenn sie auf Welttournee gehen und im Kreis vereint in Berlin, Stuttgart, Kitzbühl, Hong Kong, Istanbul, Tokio, Seoul, Sydney, Kairo, Jerusalem Pjöngjang oder Buenos Aires stehen.

www.buddy-bear.com

An unserer Schule leben Kinder aus 41 verschiedenen Herkunftsländern friedlich miteinander. Sie verstehen sich, arbeiten zusammen und selbstverständlich helfen sie einander.

Unser Bär begrüßt jeden Gast vor dem Sekretariat. Auch Sie sind eingeladen ihn kennen zu lernen und sich von unserem bunten friedlichen Miteinander zu überzeugen.

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