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Wir stolpern über Grenzen

Im Rahmen der Stolpersteinwoche nahm die Klasse 4b an einem Theaterprojekt
mit Frau Bartholomäus teil. Die Klasse hatte sich im Vorjahr bereits ausgiebig
mit dem Nationalsozialismus und der Verfolgung und Ausgrenzung in der
damaligen Zeit beschäftigt. Der Satz, „Zum Glück ist das heute nicht mehr so“,
fiel ziemlich schnell und brachte den Stein des Theaterstücks ins Rollen.
Wie ist das denn mit der Ausgrenzung heutzutage überhaupt?
Genau dieser Frage sind die Kinder der Klasse 4b nachgegangen und haben
verschiedene Szenen zum Thema „Ausgrenzung heute“ entwickelt und eingeübt.

Nach einer kurzen Erinnerung an die damalige Zeit fanden die Kinder auf der
Bühne schnell die Überleitung in die heutige Zeit:

„Wisst ihr noch damals, als die Stolpersteine vor der Schule verlegt wurden?“
„Ja, das muss eine sehr schlimme Zeit gewesen sein früher.“ „Das war wirklich
gemein von den Nazis.“  „Zum Glück ist das heute nicht mehr so.“ 
„Naja…wisst ihr noch, als wir das eine Kind ausgeschlossen haben, nur
weil es anders war?“

Und schon ging es mit der ersten Szene los.

In der ersten Szene geht es um ein Mädchen, das ausgeschlossen wird, weil
es in den Ferien in der Eisdiele aushelfen muss und das von ihr verkaufte Eis
nicht schmeckt. Keines der anderen Kinder möchte mit ihr spielen. Doch
plötzlich fällt einem Jungen auf: „Sie ist ein Mensch wie wir alle. Lassen wir
sie mitspielen!“
Die anderen Kinder denken über diese Sätze nach und sehen ihr falsches
Verhalten ein.

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Nach der Szene kommt wieder die gesamte Klasse auf die Bühne und leitet in
die nächste Szene über.

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In dieser Szene geht es um eines der ältesten Vorurteile: Mädchen können
nicht Fußball spielen und haben auf dem Sportplatz nichts verloren. Es kommt
zu einem Duell Jungen gegen Mädchen. Als die Mädchen das Spiel gewinnen,
sehen auch die Jungen ein, dass dieses Vorurteil nicht wahr ist, und alle
gucken sich gemeinsam das nächste Spiel an.

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Wieder leitet die gesamte Klasse die nächste Szene ein.

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In der dritten Szene kommt ein Austauschschüler in die Klasse und wird von
einem Mitschüler aufgrund seiner Hautfarbe ausgegrenzt. Als ein anderes
Mädchen ihm zur Hilfe kommt, fällt der Satz: „Du bist doch auch nur eine
Türkin.“
Der Lehrer sieht die Situation und spricht mit den Schülern im Klassenraum
darüber. Das Mädchen, das den Austauschschüler ausgeschlossen hat,
schämt sich für ihr Verhalten und wird von dem neuen Schüler getröstet.

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Schnell läuft die gesamte Klasse auf die Bühne und erinnert an eine
weitere Situation der Ausgrenzung, die anschließend vorgespielt wird.

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In einer Schulklasse wird ein Junge von den anderen gemieden und
angegangen, weil er keine Markenanziehsachen trägt und dadurch uncool
erscheint. Im Laufe der Szene stellen alle bis auf einen Schüler fest, dass
der Ausgeschlossene gar nicht uncool ist und das Spielen mit ihm sehr viel
Spaß macht. Plötzlich ist der Schüler, der die treibende Kraft bei der
Ausgrenzung war, allein und spürt am eigenen Leib wie es ist ausgeschlossen
zu sein. Am Ende spielen doch alle gemeinsam.

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Auch die letzte Szene wird durch ein gemeinsames Bild der Klasse
eingeleitet.

Drei Kinder spielen Fangen auf dem Spielplatz. Plötzlich kommt der neue
Junge aus der Nachbarschaft dazu und möchte mitspielen. Bei einem der
Kinder stößt dies auf großen Widerstand und er beschimpft und verjagt den
neuen Jungen. Die anderen beiden Kinder finden dieses Verhalten nicht in
Ordnung und lassen den gemeinen Jungen stehen. Am nächsten Tag treffen
die Kinder wieder aufeinander. Als herauskommt, dass der neue Junge schon
einmal ein Fußballtraining mit einem weltberühmten Spieler hatte, entschuldigt
sich der gemeine Junge und sieht ein, dass es nicht in Ordnung ist,
jemanden auszuschließen, den man nicht kennt, nur weil er neu ist.

Am Ende der Stücks kommt erneut die gesamte Klasse auf die Bühne und stellt
fest, dass es in diesem Schuljahr einige Situationen gab, in denen Ausgrenzung
stattfand. Der abschließende Satz, „Zum Glück sind wir jetzt alle Freunde“,
lässt jedoch auf eine gute Zukunft hoffen.

Wir danken Frau Bartholomäus für die spannende und lehrreiche Woche!

Die Klasse 4b
M. Neubronner

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