Ich muss euch heute was erzählen:

Passiert ist mir das letzten Freitag, am 2.12.2011. Ich war gerade auf der langen Reise vom Nordpol in die Alpen. Mein Mann, der Weihnachtsmann, hatte sich schon am Vortag auf den Weg gemacht. Deshalb war ich alleine unterwegs.

Ich hatte mich ein bisschen verkleidet, so dass ich ihm auf den ersten Blick ziemlich ähnlich sah. Die Menschen warten nämlich immer nur auf den Weihnachtsmann. Ich, als treusorgende Ehefrau, helfe ihm aber regelmäßig bei seiner vielen Arbeit. Aber das braucht ja keiner zu wissen, also "psst".

Ich war gerade in Berlin Wilmersdorf angekommen, da sah ich auf einmal einen festlich geschmückten Platz mit Marktständen und bunten Lichtern. Dort tummelten sich viele, viele Kinder und auch eine Menge Erwachsene.

Da dachte ich mir: "Das musst du dir doch einmal aus der Nähe anschauen, das sieht interessant aus." Also mischte ich mich unter die Leute. An den Marktständen gab es die schönsten Dinge zu kaufen: Weihnachtsbaumanhänger, Lesezeichen, Windlichte, gebrannte Mandeln,
Knallbonbons, Kekshäuschen und vieles, vieles mehr. Die Kinder liefen mit glücklichen Gesichtern, so wie es sich für die Vorweihnachtszeit gehört, umher. Aber auch die Erwachsenen sahen zufrieden dem Treiben ihrer Kinder zu und kauften dabei fleißig von den angebotenen Leckereien. Ich konnte riesige Mengen von Kuchen sehen, dazu noch Popcorn, Würstchen und andere Spezereien. Wer Durst bekam, fand Kinderpunsch. Ach, es war herrlich. Ich traf sogar einen Arbeitskollegen meines Mannes, der fleißig
aus einem Sack heraus Süßigkeiten an die lieben Kinder verteilte.

Plötzlich sammelte sich eine Gruppe von Kindern vor dem großen Haus, das an dem Platz stand, und begann engelsgleich die schönsten Lieder zu singen. Aber damit nicht genug, nein! Kurz danach gingen eine Menge Frauen und auch einige Männer an den Platz, den vorher die Kinder eingenommen hatten und fingen mit freudigen Gesichtern ebenfalls zu singen an. Die Zuschauer schien das sehr zu amüsieren. Da konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Ich mischte mich unter die Vortragenden und sang einfach mit. "Was, ihr glaubt mir nicht?" Schaut euch nur die Bilder an, da werdet ihr den Beweis finden. Leider konnte ich nicht so lange bleiben, denn ich musste meine Reise ja schnellst-möglich fortsetzen.

H.Aprijan